In den letzten Jahren hat künstliche Intelligenz ein beeindruckendes Wachstum hingelegt. Im Mainstream wurde das Thema erst durch die Veröffentlichung von ChatGPT, dem generativen Chatbot des Unternehmens OpenAI, so richtig bekannt.
Unternehmen vertrauen allerdings schon viel länger darauf und entwickeln Systeme, die ihnen von großer Hilfe sind. Welche Branchen vom KI-Boom besonders profitieren und wo künstliche Intelligenz bereits zum Einsatz kommt, wird nachfolgend genauer beleuchtet.
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In der Medizin wird bereits auf kĂĽnstliche Intelligenz gesetzt
Durch künstliche Intelligenz verändert sich das Medizinwesen eindrucksvoll. Die Einsatzbereiche gehen von digitalen Patientenakten bis zu robotergesteuerter Assistenz in Operationssälen. Während der Pflegeroboter noch zu den fiktiven Vorstellungen gehört, ist KI bereits in vielen Bereichen aktiv im Einsatz. Algorithmen sind dabei die wichtigste Basis, denn sie helfen bei der Früherkennung und unterstützen Ärzte im Rahmen der Diagnostik.
Mit Blick auf die Zukunft wird klar, dass KI künftig stark zum Patientenwohl und zur Entlastung von Medizinern beitragen kann. Die Automatisierung zahlreicher Prozesse wird dafür sorgen, dass medizinisches Pflegepersonal wieder mehr Zeit für den Patienten hat. Der Fachkräftemangel hat in vielen Ländern dazu geführt, dass das Personal ausgelaugt und erschöpft ist. Sondersituationen wie die Corona-Pandemie haben überall für Ausnahmezustände gesorgt. Künftig könnte KI dazu beitragen, dass auch solche Momente leichter zu bewältigen sind.
Klar ist aber, dass künstliche Intelligenz den Arzt nicht ersetzen wird. Menschliche Expertise ist nach wie vor das A und O in der Medizin. Im Rahmen der Diagnostik lässt sich allerdings potenziell die Fehlerquote reduzieren, wenn Mensch und KI Hand in Hand miteinander arbeiten.
Welche Rolle kĂĽnstliche Intelligenz besonders in der Dermatologie spielen kann, zeigt das nachfolgende Video eindrucksvoll:
Spannend zu wissen: Auch das Thema Heimmedizin wird sich durch KI deutlich verändern. Sensoren und Apps ermöglichen Patienten, Hilfe bei der Frühdiagnostik und bei der Erkennung möglicher Gesundheitsprobleme. Künftig dürfte der Ansatz noch deutlicher auf Prävention anstelle von Reaktion liegen.
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Die GlĂĽcksspielbranche profitiert von mehr Sicherheit durch KI
Seit einigen Jahren regulieren die europäischen Länder den Glücksspielmarkt und erlauben das digitale Spiel ums Geld. Das Hauptproblem hierbei ist die Suchtgefahr, denn Glücksspiel ist ein Risikofaktor. Die Art, wie Menschen spielen, hat sich verändert. Wer heute Lust auf ein Wagnis hat, zockt in der Schweiz Online Casino per Smartphone oder Computer. Kontrolle durch Angestellte fällt dadurch weg, was als steigender Risikofaktor gesehen wird.
Um den Schutz von Verbrauchern auf einem hohen Niveau zu halten, wird KI in der Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Wie das funktioniert, zeigt das Unternehmen Mindway AI aus Dänemark. Dort entwickelten Forscher der Universität Aarhus ein KI-System, das anhand des Spielverhaltens von Menschen gefährliche Muster identifiziert.
So ist es präventiv möglich zu erkennen, wenn ein Spieler sich selbst nicht mehr unter Kontrolle hat und ausgeschlossen werden muss. Zusätzlich hat das Unternehmen einen Selbsttest auf KI-Basis entwickelt, der Menschen Zugang zum eigenen Verhalten geben kann. Gestaltet als Spiel ermittelt das Programm typische Muster, die auf Gefahren hindeuten. In der Schweiz ist das Thema Spielsucht bei den großen Unternehmen sehr präsent, Hilfsadressen werden vor Ort und im digitalen Sektor genannt. Diese Maßnahmen sind jedoch auf Reaktion ausgelegt. Wie im Medizinwesen auch, wird die Glücksspielbranche künftig mehr auf Prävention setzen, um Suchtfälle zu verhindern.
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Im Finanzwesen ist künstliche Intelligenz ein wertvolles Hilfsmittel zur Betrugsprävention
Die Betrugserkennung ist nur ein Einsatzbereich von künstlicher Intelligenz im Finanzwesen, zahlreiche Betriebe setzen an vielen Stellen bereits auf KI. Die folgende Übersicht zeigt, wie vielfältig selbstlernende Algorithmen sind und welche Benefits sie in der Finanzwelt bringen:
- Schutz vor Cyberattacken: Künstliche Intelligenz ist in der Lage, Trends und Muster zu analysieren, um gefährliche Aktivitäten im Voraus zu erkennen. So lassen sich Cyberangriffe bemerken, bevor es zu einem ausgewachsenen Schaden kommen kann.
- Kundenservice: Da KI-Systeme heute in der Lage sind, natürliche Sprache zu verarbeiten, kommen sie im Kundendienst zum Einsatz. Chatbots werden bereits heute von zahlreichen Finanzdienstleistern genutzt, damit Bankkunden 24/7 Informationen abrufen können. Das entlastet einerseits Support-Teams und führt andererseits zu mehr Kundenzufriedenheit.
- Finanzielle Planung: Der Einsatz von Robo-Advisors kann dazu beitragen, Anlageberatungen zu digitalisieren. So ist es besser denn je möglich, eine individuelle und auf den Nutzer zugeschnittene Vermögensverwaltung zu etablieren, die günstiger ist als bisher.
- Betrugsprävention: Deep Learning ermöglicht es KI-Systemen, die Verhaltensweisen von Kunden zu analysieren und abzuspeichern. Kommt es zu ungewöhnlichen Mustern (z.B. verstärkte Ausgaben mit einem bestimmten Zahlungsmittel), kann die KI Alarm geben. Ein Mensch prüft dann, ob es zu einem Betrugsfall gekommen ist und kann präventiv einschreiten.
Umstritten ist der KI-Einsatz zur Entscheidungsfindung bei der Darlehensvergabe. Es gibt bereits Systeme, die mithilfe neuronaler Netzwerke Daten analysieren und so eine Einschätzung zur Kreditwürdigkeit überliefern. Die Kreditinstitute sind derzeit damit beschäftigt, ihre eigenen Scoring-Verfahren zu entwickeln, wie die BaFin im eigenen Blog berichtet.
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Produktionen erleichtern den Arbeitsalltag mit KI
Robotik und Automatisierung werden die Art und Weise verändern, wie Hersteller produzieren. Mithilfe von KI-gesteuerten Systemen ist es möglich, Daten in Echtzeit zu analysieren und die Produktqualität sicherzustellen. Kommt es zu Problemen, werden diese direkt an menschliche Mitarbeiter übermittelt. So lassen sich Fehlproduktionen im großen Stil verhindern, da Fehlerquellen frühzeitig erkennbar sind. KI-gesteuerte Roboter werden künftig in der Lage sein, repetitive Aufgaben zu übernehmen und die Sicherheit am Arbeitsplatz zu gewährleisten.
Die Angst geht um, dass die KI den Menschen in der Produktion vollständig ersetzen wird. Der bisherige Einsatz zeigt, dass diesbezüglich keine Befürchtungen nötig sind. Künstliche Intelligenz wird Menschen unterstützen und ihnen den Arbeitsalltag erleichtern. Es wird aber weiterhin menschlichen Input benötigen, um die KI gewinnbringend einzusetzen. Die nachfolgende Übersicht zeigt, wie KI in der Produktion zugunsten der Wirtschaft praktisch zum Einsatz kommt.
- Produktionsplanung und -optimierung: Algorithmen können komplexe Pläne erstellen und optimieren, indem sie Variablen wie Maschinenkapazität, verfügbare Arbeitskräfte, Lieferzeiten und Materialverfügbarkeit berücksichtigen. Dadurch lässt sich die Produktion effizienter gestalten, bei bestmöglicher Nutzung der vorhandenen Ressourcen.
- Automatisierte Logistik und Lagerhaltung: KI ist in der Lage, eine genauere Bestandsführung und -vorhersage sicherzustellen. Das reduziert Überbestände und optimiert die Lieferketten bis zum Verbraucher. Autonome Fahrzeuge und Drohnen können bei Transporten innerhalb von Produktionshallen für mehr Effizienz sorgen.
- Personalisierte Produktion: Die neuen KI-Technologien machen die personalisierte Massenproduktion durch schnelle und flexible Anpassungen an Kundenwünsche möglich. Dadurch werden neue Möglichkeiten für maßgeschneiderte Produkte etabliert, ohne dass die Effizienzvorteile der Massenproduktion verloren gehen.
- Qualitätskontrolle: Bilderkennungssysteme auf Basis von KI überprüfen Produkte auf Qualitätsmängel. Geschwindigkeit und Genauigkeit sind dabei die wichtigsten Faktoren, manuell wäre es dem Menschen nicht möglich, diese Präzision zu erreichen. Winzige Abweichungen vom Produktionsplan werden bereits erkannt, sodass Produkte der Zukunft von bedeutend besserer Qualität sein können.
- Prädiktive Wartung: KI-Systeme analysieren Daten von Menschensensoren in Echtzeit. Dadurch erkennen sie Muster, die auf drohende Ausfälle oder Probleme hinweisen. Durch die Vorhersage nötiger Wartungsarbeiten lassen sich Maschinen warten und optimieren, bevor es zu einem tatsächlichen Stillstand kommt. Das wiederum verlängert die Haltbarkeit und reduziert die Ausfallzeiten.
KI wird in der Produktion schon lange eingesetzt, vor allem die Autoindustrie profitiert davon. Die Zusammenarbeit von Robotern, Sensoren und Algorithmen wird künftig die Art zu produzieren deutlich verändern. In vielen Bereichen braucht es dann keine Menschen mehr, wenn ein Roboter beispielsweise die Lackierung des Autos automatisiert vornimmt.
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Kreative Berufe holen sich UnterstĂĽtzung durch kĂĽnstliche Intelligenz
Im Kreativ-Sektor war die Angst vor KI besonders groß. Journalisten, Programmierer, Grafiker und viele mehr bangten mit dem Bekanntwerden von ChatGPT um ihre Berufe. Tatsächlich hat KI die Art zu Arbeiten in der Kreativbranche verändert. Zahlreiche Content-Entwickler vertrauen heute auf die Unterstützung durch Chatbots und Co. Die Einsatzbereiche sind vielfältig:
- KI kann Texte als Massenware erstellen
- Bildgenerierung per KI ist in wenigen Minuten möglich
- KI-Systeme schreiben Code zur Programmierung von Websites
Wer benötigt noch Texter, Grafiker und Programmierer, wenn ein automatisches Programm die gleichen Jobs in Minuten erledigt? Jeder, der auf Qualität setzt! KI kann zwar innerhalb von kürzester Zeit einen Blogartikel liefern oder auch eine Grafik generieren, menschlicher Input fehlt aber deutlich. Die Zusammenarbeit zwischen KI und Mensch ist hier entscheidend, um die Effizienz der Systeme auszunutzen und gleichzeitig die Qualität hochzuhalten.
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Im Bildungswesen kommt KI vermehrt zum Einsatz
Spätestens während der Corona-Pandemie wurde klar, dass Schulen und Universitäten eine dringende Reform benötigen. An vielen Orten war es kaum möglich, Lernende auf digitale Weise zu unterrichten. Nun soll KI die Bildungschancen von Menschen verbessern können und gleichzeitig das überlastete Lehrpersonal unterstützen. Künstliche Intelligenz kann im Bildungswesen deutliche Vorteile mitbringen und dazu beitragen, dass Lehrinhalte stärker auf persönliche Kompetenzen angepasst werden. Unterrichtet der Lehrer eine ganze Klasse, bereitet er den Grundstoff „für alle“ auf. Menschen mit besonderen Stärken und Schwächen werden dabei oft zu wenig berücksichtigt.
KI ist dazu in der Lage, die Fortschritte einzelner Personen zu erkennen und Lehrkräfte darüber zu informieren. Das wird die Art, wie Menschen lernen, stärker verändern. Lehrkräfte können alltägliche Aufgaben an KI auslagern, um mehr Zeit für die persönliche Ansprache zu haben.
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Fazit: KI wird viele Branchen automatisieren und verändern
Künstliche Intelligenz wird nicht wieder verschwinden, sie gilt als der Meilenstein einer digitalen und automatisierten Zukunft. Utopien und Dystopien wurden bereits gezeichnet, tatsächlich kann die Menschheit von selbstlernenden Algorithmen in vielen Bereichen profitieren.
Wer sich heute mit dem Thema beschäftigt und Wissen aufbaut, sollte im Berufsleben kein Problem haben, einen Einsatzbereich zu finden. Händeringend wird weltweit nach KI-Fachkräften gesucht. Wo einerseits Jobs durch Automatisierung verschwinden, wird es andererseits neue Berufsbilder durch KI geben.