Der Chaga Pilz ist ein Vitalpilz, der wissenschaftlich bislang kaum erforscht ist. Allerdings sehen die Traditionelle Chinesische Medizin sowie verschiedene Volksmedizinen an Vielzahl an Anwendungen vor, wie zum Beispiel bei Magen-Darm-Beschwerden oder Hautkrankheiten. Der Pilz wird aber auch zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt. Von besonderem Interesse ist seine hemmende Wirkung auf das Wachstum von Tumoren. Traditionell wird die Pilzknolle als Tee zubereitet, es gibt ihn aber auch in Form von Kapseln.

Was ist Chaga?

Hinter dem Chaga Pilz verbirgt ein Speisepilz mit dem deutschen Namen „Schiefer Schillerporling“, akademisch Inonotus obliquus genannt. Nach der wissenschaftlichen Systematik des Pilzreiches gehört die Art zur Familie der Borstenscheibenverwandten (Hymenochaetaceae). Sein klingender Name „Chaga“ stammt aus der Volksmedizin.

Im Gegensatz zu vielen bekannten Pilzen, wie zum Beispiel bei Champignon oder Shiitake, werden die Fruchtkörper des Schiefen Schillerporlings, auch Knollen genannt, bis zu 20 Jahre alt. Denn die Sporenbildung findet erst statt, wenn der Wirt des Vitalpilzes abstirbt. Der Pilz selbst ist ein Baumparasit, der auf Laubbäumen zu finden ist. Die Knollen bildet der Chaga Pilz jedoch nur auf Erlen und Birken aus, wobei die Sand-Birke einer der bevorzugte Wirtsbäume ist.

Chaga gdp infografik

Wie wirkt Chaga?

Die Frage „Chaga Pilz und seine Wirkung“ muss differenziert beantwortet werden. Zum einen gibt es Chaga-Pilz-Erfahrungen aus der Volksmedizin und der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), zum anderen steckt die wissenschaftliche Forschung über den Vitalpilz noch in den Kinderschuhen. Trotzdem lassen sich die gut 200 Inhaltsstoffe, die der Chaga Pilz enthält, nicht wegdiskutieren.

Volksmedizin und TCM

In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) gilt die Wirkung des Pilzes als antioxidativ und antibakteriell. In der Volksmedizin Russlands, Polens, der baltischen Länder wird der Vitalpilz in abgekochter Form beispielsweise bei

  • Magenkrankheiten
  • Darmwürmern
  • Leber- und Herzerkrankungen sowie
  • als Krebsbehandlung

eingesetzt.

Wissenschaftliche Forschung

Forschungsarbeiten zum Chaga Pilz sind bislang noch eher dünn gesät. Dass vor allem in Russland und Asien zum Inonotus obliquus geforscht wird, mag damit zusammenhängen, dass der Pilz dort wächst und seit Jahrhunderten Anwendung findet.

Obwohl eine Vielzahl, ca. 200, der Inhaltsstoffe des Pilzes bereits identifiziert werden konnten, gehen Schätzungen davon aus, dass der Chaga Pilz noch ebenso viele unbekannte Stoffe enthält.

Da die Wirkung des Vitalpilzes auf dem Zusammenspiel seiner Inhaltsstoffe beruht, ist ein exakter wissenschaftlicher Wirkungsbeleg nur schwer zu erzielen. Hinzukommt, dass es an klinischen Studien mangelt.

Trotz dieser für den Pilz eher ungünstigen Forschungslage konnten bereits in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts einige Ergebnisse erzielt werden, die aufhorchen lassen.

Allgemeine Studien

2007 untersuchte ein japanisches Forscherteam die antioxidative Aktivität von Chaga Tee. Sie stellten fest, dass der Porling im Vergleich zu den Vitalpilzen Agaricus blazei Mycelia, Ganoderma lucidum und Phellinus linteus die stärkste antioxidative Aktivität hat. [1]

In einer Forschungsreview aus dem Jahr 2019 stellen die Forscher fest, dass eine Vielzahl von Befunden existiert, die die möglichen molekularen Wirkmechanismen von Inonotus obliquus hervorheben, wie zum Beispiel

  1. das Abfangen reaktiver Sauerstoffspezies
  2. die Wachstumshemmung von Tumoren
  3. die Verringerung von Entzündungen und Insulinresistenz bei Typ-2-Diabetes sowie
  4. die Stimulation des Immunsystems

Studien zu Krebs

In einer Studie aus dem Jahr 2016 untersuchte ein japanisches Forscherteam die Wirkung des Pilzes auf Krebserkrankungen bei Mäusen.

Die Forscher stellten eine Tumorreduktion von 60 Prozent fest. Außerdem fanden sie heraus, dass der Chaga Pilz bei den Mäusen das Fortschreiten des Krebses unterdrückt.

Deshalb kommen die Autoren der Studie zu dem Schluss, dass Inonotus obliquus als natürliches Heilmittel zur Krebsunterdrückung eingesetzt werden kann. [2]

2018 wurde eine koreanische Studie an menschlichen Lungenadenokarzinomzellen durchgeführt. Die Forscher sehen ihre Ergebnisse als experimentelle Belege für eine mögliche Anwendung des Pilzes bei der Behandlung von Lungenkrebs. [3]

Studien zum Magen-Darm-System

Eine internationale Studie (2019) an Ratten zeigte, dass der Chaga Pilz eine wirksame Antiulkusaktivität hat. Die Forscher führen diese auf das Vorhandensein biologisch aktiver Substanzen im Pilz zurück. [4].

Bei Mäusen mit chronischer Pankreatitis stellte sich eine Linderung der Beschwerden durch die antioxidative Aktivität der Polysaccharide des Pilzes, so das Ergebnis einer chinesischen Studie aus dem Jahr 2016.

Welcher Chaga ist der Beste?

Die besten Pilze stammen aus Wildsammlungen. Da der Pilz seine Vitalstoffe nur an Birken entwickelt, müssen die Pilzknollen von diesen Laubbäumen geerntet werden. Auch das Alter der Pilze spielt beim Chaga-Pilz-Kaufen eine Rolle, denn die Qualität nimmt mit den Jahren zu. Da die Knollen bis zu 20 Jahre alt werden können, sollten Sie vor der Ernte mindestens fünf Jahre alt sein. Es werden aber auch zehn Jahre im Minimum empfohlen.

Neben dem Alter spielt die Herkunft des Pilzes eine Rolle. Denn seine Qualität steigt, wenn er in kühlen Regionen wächst. Deshalb gelten Skandinavien und Sibirien als Herkunftsländer mit hoher Güte.

Höchste Qualität bieten die Produkte der Marke „ViNatura“. Da es sich um naturbelassene Pilzprodukte handelt, sind sie frei von künstlichen Farb- und Aromastoffen. Daher sind die Markenprodukte zu 100 Prozent vegan, gluten- und laktosefrei und selbstverständlich ohne Gentechnik hergestellt.

Für den Chaga Schrot, der als Tee zubereitet werden kann, werden nur voll ausgereifte Pilzfruchtköper verwendet. Die Basis der Chaga Extrakt Kapseln ist das feine Pulver aus den gemahlenen Knollen. Aus diesem wird nach einem traditionellen Heißwasserverfahren der Pilzextrakt gewonnen. Bei der Extrahierung werden die wertvollen Polysaccharide aus dem Chitin Gerüst gelöst, wodurch diese vom Körper besser aufgenommen werden können. Außerdem ist die Konzentration der erwünschten Inhaltsstoffe beim Extrakt um 20-mal höher als bei herkömmlichem Pulver.

Gegen welche Beschwerden hilft Chaga?

Die Einsatzgebiete des Heilpilzes sind vielfältig, wie zum Beispiel:

  • Asthma
  • Abnehmen
  • Bluthochdruck
  • Bronchitis
  • Diabetes
  • Entzündungen
  • Gastritis
  • Grippe (Influenza A und B)
  • Hämorrhoiden
  • Hauterkrankungen (Akne, Neurodermitis, Psoriasis)
  • Stärkung des Immunsystems
  • Krebs
  • Magengeschwüre
  • Morbus Crohn sowie Colitis ulcerosa
  • Parodontose
  • Tuberkulose
  • Viruserkrankungen

 

Diese Vielzahl an Anwendungsmöglichkeiten ergeben sich zum Teil aus den Chaga-Pilz-Erfahrungen verschiedener Volksmedizinen sowie aus dem Potenzial des Pilzes, dass in der Forschung gesehen wird.

Diabetes

Bei Diabetes kann der Chaga Pilz zwar nicht die ärztliche Behandlung ersetzen, aber ein Tee aus dem Porling kann sich positiv und regulierend auf einen hohen Blutzuckerspiegel auswirken. Außerdem beeinflussen die im Tee enthaltenen Vitalstoffe die Bauchspeicheldrüse, die Leber und das Immunsystem positiv. Um von diesen günstigen Eigenschaften bei Diabetes zu profitieren, wird empfohlen, zwei Tassen täglich zu trinken. Dabei sollte die erste Tasse am Morgen auf nüchternen Magen eingenommen werden.

Fettleber

Eine Fettleber entsteht häufig, wenn zu viel Zucker, Fett, Fast Food und/oder Alkohol konsumiert wird. Der Tee aus dem Vitalpilz, wenn er regelmäßig getrunken wird, dem Körper bei der Fettverbrennung hilft, kann das Risiko einer Fettleber zumindest gemindert werden. Deshalb kommt der Pilz auch zum Schutz der Leber zum Einsatz.

Krebs

Dass der Chaga Pilz vorbeugend oder bei Krebs helfen soll, stammt u. a. aus der russischen Volksmedizin, da der Pilz dem Körper zusätzliche Kraft gibt. Außerdem stärkt er das Immunsystem, was in jedem Fall von Vorteil ist. Trotzdem müssen sich Patienten, die vom Krebs geschwächt sind, an die genauen Dosierungsangaben halten, da sich eine Überdosierung nachteilig auswirken kann.

Schuppenflechte

Da Schuppenflechte (Psoriasis) nach dem aktuellen Stand der medizinischen Forschung nicht vollständig ausgeheilt werden kann, kann eine Kur mit Inonotus obliquus die Symptome zumindest mildern. Das beste Ergebnis wird erzielt, wenn äußere und innere Anwendungsformen kombiniert werden:

  1. Pilztinktur auf die betroffenen Hautstellen auftragen
  2. zwei bis drei Tassen Chaga Tee über den Tag verteilt trinken

 

Die Dauer der Kur hängt von der Schwere der Beschwerden ab. Bei leichteren Schüben stellt sich oft eine Besserung bereits nach wenigen Tagen ein. Hingegen ist bei schweren Schüben eine mehrmonatige Kur notwendig.

Abnehmen

Beim Abnehmen hilft der Chaga Pilz, indem er die Verdauung ankurbelt und Heißhungerattacken verhindert. Am besten werden mehrere Tassen Tee aus dem Vitalpilz zwischen den Mahlzeiten getrunken. So ist das Heißgetränk gleichzeitig eine Alternative zu den meist kalorienhaltigen Snacks.

Stärkung des Immunsystems

Die Stärkung des Immunsystems wird auf die im Chaga Pilz enthaltenen Beta-Glucane zurückgeführt. Denn diese verlängern die Lebenszeit der weißen Blutkörperchen (Leukozyten), die wiederum ein wichtiger Teil des menschlichen Immunsystems sind. Die Chaga-Pilz-Wirkung soll bis zu 20 Stunden nach dem Trinken des Tees anhalten. Daraus lässt sich ableiten, dass mehr Keime und Viren von den Leukozyten vernichtet werden können.

Last but not least soll noch erwähnt werden, dass manche asiatische Forscher glauben, dass der Chaga Pilz nicht nur zur Erhaltung der Jugend beiträgt, sondern auch die Lebenszeit erhöht.

Wie wird Chaga eingenommen bzw. wie dosiert man ihn?

Chaga Tee

Für die Zubereitung des Tees werden am häufigsten „Brocken“ des Pilzes verwendet. Bei diesen handelt es sich naturbelassene und unbehandelte Stücke des Pilzfruchtkörpers. Diese werden getrocknet und geschrotet, weshalb oft auch von Chaga Schrot gesprochen wird. Für den Tee

  1. zwei bis vier geschrotete Pilzstücke, je nach Größe (insgesamt ca. 30 Gramm)
  2. in einen Topf mit einem halben Liter Wasser geben
  3. zum Kochen bringen und etwa zehn Minuten köcheln lassen
  4. Tee absieben
  5. trinken

 

Da die Stücke bis zu 15-mal verwendet werden können, empfiehlt es sich, diese aufzubewahren:

  1. Schrot in ein Glas geben
  2. mit Wasser bedecken
  3. in den Kühlschrank stellen

 

Nimmt der Tee bei der Zubereitung ein helles Braun an, kommt neuer Pilz in den Topf. Für die Aufbewahrung wird ein altes Stück gegen das neue ersetzt. So werden die benutzen Brocken nach und nach ausgetauscht.

Chaga Tee kann zu jeder Tageszeit getrunken werden, allerdings sollten Sie das Heißgetränk nicht mit einer Mahlzeit zu sich nehmen, da dies seine Wirkung schmälert.

Ideal ist es, den Zeitpunkt der Tasse Tee auf mindestens eine Stunde vor oder nach einer Mahlzeit zu legen. Da die Chaga-Pilz-Wirkung bei nüchternem Magen besonders stark soll, wird das Getränk gern vor der ersten Mahlzeit getrunken.

Für Einsteiger gilt generell, mit einer Tasse Tee pro Tag zu starten. Nach ein paar Tagen bzw. im Laufe der ersten Woche kann die Dosis auf zwei Tassen gesteigert werden. Mehr Tee pro Tag zu trinken, wird nicht empfohlen. Eine Ausnahme bildet eine Chaga Kur, die bei Schuppenflechte angewendet wird.

Chaga Pulver

Bei Chaga Pulver handelt es sich um die gemahlenen Stücke der Knollen. Das Pulver eignet sich zur Zubereitung von Tee, kann aber ebenso oral eingenommen werden. Es gibt das Pulver auch in Teebeuteln, die aromatisiert sein können, wie zum Beispiel mit Zimt, Vanille oder Zitrone.

Chaga Kapseln

Kapseln zur oralen Einnahme haben das Pulver aus den gemahlenen Knollen zum Inhalt. Besonders wertvoll sind Kapseln, die Chaga Extrakt enthalten, denn in diesem sind die Inhaltsstoffe höher konzentriert.

Da die Inhaltsstoffe in den Kapseln von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich sind, ist für die Dosierung die jeweils empfohlene Verzehrmenge ausschlaggebend. Bei Extrakt Kapseln mit beispielsweise 300 Milligramm liegt die empfohlene tägliche Verzehrmenge bei 1.200 Milligramm, also bei vier Stück.

Chaga Tinktur

Eine Tinktur aus dem Chaga Pilz, der Alkohol enthalten kann, wird vor allem äußerlich angewendet, wie etwa bei Hautkrankheiten. Sie kann aber ebenso oral eingenommen werden. Einsteiger beginnen mit einer einmaligen Einnahme von zehn Tropfen pro Tag. Nach einer Woche kann die Dosis bei Bedarf auf zweimal zehn Tropfen täglich gesteigert werden.

Fazit: Warum ist Chaga so gesund?

Der Chaga Pilz (wiss. Inonotus obliquus, deutsch Schiefer Schillerporling) kommt bereits seit Jahrhunderten in verschiedenen Volksmedizinen zur Anwendung. In der Traditionellen Chinesischen Medizin werden ihm antioxidative und antibakterielle Eigenschaften zugeschrieben. Hierzulande gilt der Vitalpilz, der bei vielen Beschwerden helfen kann, als relativ neues Naturheilmittel. Die häufigste Darreichungsform, in welcher es Chaga Pilz zu kaufen gibt, ist Tee. Es werden aber auch hoch konzentrierte Kapseln angeboten, die unterwegs und auf Reisen äußerst praktisch sind.

Quellenverzeichnis:

  1. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17666849/

  2. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27441282/

  3. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29800742/

  4. https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31679287/

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