Leben ohne Geld – nur in der Theorie möglich?

Geld ist das Schmiermittel des Lebens, denn ohne Geld geht nichts und jeder Mensch ist davon abhängig. Die alltäglichen grundlegenden Dinge kosten alle Geld, so muss jeder für seine Wohnung, für seine Lebensmittel und für den PKW bezahlen. Doch es gibt Menschen, die ohne Geld oder zumindest mit sehr wenig Geld im Monat auskommen und diesen Lebensstil favorisieren. Für diese Menschen ist das oberste Ziel, ein Leben ohne Geld zu führen, doch dies ist eine enorme Herausforderung und nicht leicht umzusetzen.

Wer ohne Geld leben will, muss auf die Hilfe anderer Menschen setzen und sich das nehmen, was sonst keiner möchte. Doch auch die modernen Technologien und vor allem das Internet vereinfachen das Vorhaben mit so wenig Geld wie nur möglich zu leben. Denn auf einigen Internetseiten, wie zum Beispiel Mein-Deal.com kann man viele verschiedene Produkte Gratis testen, was denjenigen entgegenkommt, die ein Leben ohne Geld führen wollen. Daneben gibt es noch einige weitere Möglichkeiten, wie sich Geld sparen lässt und Dinge des täglichen Bedarfs kostenlos genutzt werden können, doch es stellt sich die Frage, ob dies alles für ein Leben ganz ohne Geld reicht? Die Antworten auf diese Frage erhalten Sie in diesem Artikel.

Zu viel Besitz in der Gesellschaft

Ein ganz normaler Europäer verfügt in seinem Leben über mehr als 10.000 Sachen, was im Vergleich zum Rest der Welt eine sehr große Zahl ist. Denn niemand benötigt wirklich so viele Besitztümer, um ein gutes Leben zu führen, was immer wieder von Menschen bewiesen wird, die versuchen, ein Leben ganz ohne Geld zu führen. Ein Beispiel dafür ist die Kleidung, so kaufen die Europäer im  Durchschnitt viel zu viele Klamotten und ziehen diese im Durchschnitt auch nur sehr selten an. Dementsprechend wird auch für Klamotten sehr viel Geld ausgegeben, was man sich eigentlich hätte sparen können. Klamotten werden zudem viel zu schnell wieder weggeworfen, bevor sie eigentlich nicht mehr nutzbar sind oder zumindest in ihrer Funktion eingeschränkt sind.

In den letzten Jahren findet bei immer mehr Mitgliedern unserer Gesellschaft ein Umdenken statt, denn es ist klar geworden, dass durch Überproduktion und dem damit verbundenen Überkonsum sehr viele Probleme entstehen. Diese Probleme beziehen sich nicht nur auf die ärmsten in der Gesellschaft, sondern auch auf die Umwelt, die so schwer wie nie in der Menschheitsgeschichte unter einem System leiden muss. Deswegen versuchen immer mehr Menschen sich alternative Wege zu suchen und ohne Geld zu leben ist ein Ausweg aus diesem großen Problem.

Tauschen statt kaufen

Diejenigen Menschen, die versuchen, ein Leben ohne Geld zu führen, haben die Möglichkeit Klamotten zu tauschen oder Spenden von anderen Menschen in Form von Klamotten anzunehmen. Dadurch sparen sie sehr viel Geld, das sie sonst unnötig für neue Klamotten ausgegeben hätten. In vielen Städten gibt es mittlerweile Tauschbörsen, oder kleine Tauschhäuser, wo dann Klamotten, Bücher, CDs und viele weitere Gegenstände zum Tausch oder zum Mitnehmen angeboten werden. Diese bieten eine ideale Möglichkeit, ohne Geld an grundlegende Dinge wie Klamotten zu kommen.

Das bisherige System sorgt für Probleme

Das momentane System belohnt diejenigen, die viel arbeiten und im Umkehrschluss auch viel Geld zur Verfügung haben. Doch es gibt auch schlimme Folgen für all diejenigen, die nicht ausreichend Geld zur Verfügung haben und dann von der Gesellschaft abgehängt werden. Es gibt zwar immer mehr wohlhabende und reiche Menschen in Europa, doch auf der anderen Seite steigt die Armut auf der ganzen Welt seit vielen Jahren. Deshalb ist das momentane System nicht für alle Menschen eine gute Option und diese versuchen sich eben andere Wege zu suchen. Einer dieser Wege besteht in einem Leben ohne Geld. Doch in diesem Versuch sind sie abhängig von dem, was andere Menschen wegwerfen oder nicht mehr brauchen, was bedeutet, dass ein solches Leben in einem sehr armen Land nicht möglich wäre, weil dort nicht so viel weggeworfen wird wie hierzulande.

Viele mögen sich fragen, warum diese Menschen versuchen, ohne Geld zu leben, aber einen einzigen Grund dafür gibt es nicht. Die meisten dieser Menschen sind jüngere Leute, die bereits früh in ihrem Leben auf die Probleme der Welt aufmerksam gemacht wurden und nun versuchen mit ihrem Lebensstil etwas Grundlegendes in der Gesellschaft zu verändern.

Und ganz ohne Geld?

Inzwischen gibt es in Deutschland viele Menschen, die sich als sogenannte Geldfreie bezeichnen und versuchen ganz ohne Geld auszukommen. Doch diese Menschen stoßen immer wieder an ihre Grenzen, beispielsweise wenn es um das tägliche Essen geht, das nicht immer ohne Geld beschafft werden kann. Deswegen suchen viele dieser Abenteurer nach Kompromissen, sodass sie eben mit so wenig Geld wie möglich auskommen und nicht ganz ohne Geld leben müssen.

Die Community der Geldfreien wächst immer weiter und immer mehr Freunde dieser Ideologie schließen sich an. Aus diesem Grund entstanden über die letzten Jahre zahlreiche Gemeinschaften, in denen sich diese Menschen zusammenschließen und versuchen gemeinsam ein Leben ohne, oder zumindest mit sehr wenig, Geld zu führen. Innerhalb dieser Gruppen teilen sich die Mitglieder alles und haben meist auch eine gemeinsame Wohnung oder ein gemeinsames Haus. Dadurch können sie sich die Miete teilen und auch das tägliche Essen kann unter allen Mitgliedern aufgeteilt werden. Doch auch diese Dinge müssen irgendwo herkommen und wenn man sie nicht sammelt oder als Spende erhält, dann muss im Notfall Geld dafür bezahlt werden.

Positiver Einfluss

Um ein Leben ohne Geld zu führen, muss man sich zur Not Essen aus dem Müll sammeln oder Spenden nutzen, was nicht für jeden Menschen machbar ist. Zudem kann es zu Problemen mit dem Gesetz kommen, denn Müll zu sammeln ist offiziell verboten. Aber auch bei ganz bürokratischen Dingen werden dem Leben ohne Geld klare Probleme aufgezeigt. Eines davon bezieht sich auf die Versicherung, denn in Deutschland ist eine Krankenversicherung Pflicht und jeder muss monatlich in diese Versicherung einzahlen.

Ohne Geld ist dies nicht möglich und es drohen echte Konsequenzen. Auch wenn die Menschen, die versuchen, ohne Geld zu leben, dies nicht zu hundert Prozent erfüllen können und vor so manchen Problemen stehen, haben sie einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft, denn diese Gruppe wird immer stärker und immer größer, sodass auch andere darauf aufmerksam werden und ihren eigenen Lebensstil deswegen vielleicht hinterfragen.

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Giacomo Hermosa ist 37 Jahre alt, Vater von zwei Kindern und verheiratet. Vor elf Jahren hat er die Magister der Biologie und Anglistik erfolgreich absolviert. Hier hat er sich interdisziplinär mit den Themen Bioverfügbarkeit und Medizinalhanf beschäftigt. In seiner Freizeit schreibt er v.a. in den Bereichen Fitness, Ernährung und – familiär bedingt – über einige besondere Autoimmunerkrankungen. Seine Veröffentlichungen findet man u.a. auf seiner Website und bei der taz.